Burg Desenberg - Warburg-Daseberg

Rothehaus, 34414 Warburg

 

Wohl im 8.Jh. oder um 1000 bis 1100 auf der Kuppe des kegelförmigen Desenberges entstandene Höhenburg.

Burg Desenberg, Warburg
Burg Desenberg, Warburg



 

Geschichte

 

Im Jahr 1024 kam die Burg Desenberg durch eine Schenkung des römisch-deutschen Kaisers Heinrich II. an Bischof Meinwerk von Paderborn und wurde dann an die Grafen von Northeim übertragen.

In der Mitte des 12.Jhs. belagerte der damalige Lehnsherr Herzog Heinrich der Löwe, seit einer Ungnade Ottos von Northeim und der Ermordung Hermann von Winzburgs der Besitzer der Burg, seinen Vasallen Widukind von Schwalenberg auf Desenberg. Nachdem die Reichsacht über Heinrich den Löwen verhängt worden war, nahm 1181 der Erzbischof von Köln die Anlage ein.

Ein Seitenwechsel der folgenden Besitzer, der Herren Spiegel zum Desenberg, während der Hessisch-Paderbornischen Fehde führte 1470 zur Erstürmung der Burg durch Bischof Simon III. von Paderborn. Die Herren von Spiegel verwalteten die Burg von nun an als Lehensnehmer des Fürstbistums Paderborn. In der frühen Neuzeit verlor Desenberg seine politische und militärische Funktion und die Burg verfiel.

 

Der Desenberg selbst ist eine kegelförmige Erhebung (in Form einer Basaltkuppe eines erloschenen Vulkanes) der Warburger Börde, einer weitgehend baumlosen fruchtbaren Niederung, zwischen Eggegebirge, Oberwälder Land und Westhessischem Bergland. Der schon in vor- und frühgeschichtlicher Zeit besiedelte Berg kam 1250 in den Besitz der Familie von Spiegel und ist Ort der Sagenbildung. So gilt er unter anderem als Schlafort Karls des Großen und verzauberter Messiaskaiser.

 

Burg Desenberg, Blick von der Vorburg auf die Hauptburg
Burg Desenberg, Blick von der Vorburg auf die Hauptburg

Besichtigung

 

Die Besichtigung der Burgruine lohnt sich vor allem aufgrund der sehr guten Rundum-Aussicht.

Der Aufstieg auf die Kuppe des Desenberges führt den einst von einem höher liegenden Abschnittswall begleiteten Weg, der ursprünglich mit einer Pali-sade versehen war, um die Burg herum.

Von dem zwingerartigen Hof der im 13.Jh. ausgebauten Vorburg mit Umfassungsmauern im Westen und Osten sowie einem größeren steinernen Wirtschaftsgebäude mit viereckigem Turm bzw. späteren Fachwerkhäusern ist heute nichts mehr erhalten.

Auch der Standort des Tores zur Oberburg mit einem anschließenden kleinen Plateau als ehemaliger Standort eines Turmes lässt sich nur mehr vermuten. Die Hauptburg wird von dem frei stehenden runden Bergfried (zeitweilig bewohnbarer Haupt-, Wach- und Wehrturm) am höchsten Punkt des Berges beherrscht. Der Turm kann bestiegen werden, jedoch beschränkt die hohe Brüstung der Aussichtsplattform ein wenig den Ausblick. An der mehreckigen Ringmauer, früher mit halbrunden vorgesetzten Türmchen an zwei Ecken, befand sich ein mehrgeschossiges Gebäude (eventuell der Palas), von dem noch Mauerreste vorhanden sind.

 

Burg Desenberg, Bergfried
Burg Desenberg, Bergfried

Entlang des Aufweges und auf dem ehemaligen Burggelände bieten sich zahlreiche schöne Aussichtspunkte und etliche Bänke laden zum Verweilen und Picknicken ein. Die Burganlage ist bis auf den Bergfried leider stark verfallen und ihr früheres Aussehen nur mehr schwer vorstellbar. Die lange Geschichte des geologisch und historisch bedeutsamen Ortes kann man aber auch heute noch ein Stück weit spüren und dabei den tollen Ausblick genießen.


 

Die Besichtigung ist ganzjährig und jederzeit möglich.