Alter Hof - München

Alter Hof 1, 80331 München


Östlich des Marienplatzes stehender und nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg teilweise wieder aufgebauter gotischer Gebäudekomplex als Sitz der oberbayerischen Herzöge aus dem Adelsgeschlecht der Wittelsbacher vom 13.Jh. bis 15.Jh. sowie die erste feste Residenz eines römisch-deutschen Kaisers (Ludwig IV. der Bayer).

Alter Hof, München
Alter Hof, München



Geschichte

 

Die Wurzeln des Alten Hofes liegen in einer Burganlage aus dem 12.Jh., die den damaligen Marktort und Handelsplatz München sowie seine Klöster sicherte.

Im Jahr 1255, nach der Aufteilung des Herzogtums Bayern zwischen Heinrich XIII. und Ludwig II. dem Strengen von Wittelsbach und der Entstehung des Teilherzogtums Oberbayern mit München als Hauptort (und des Teilherzogtums Niederbayern mit dem Hauptort Landshut), wurde die Burg zur herzoglichen Residenz gewählt und München zum Amtssitz des Landesherrn ausgebaut.

Kaiser Ludwig IV. der Bayer erklärte den Alten Hof in der ersten Hälfte des 14.Jhs. zum festen Sitz des römisch-deutschen Reichsoberhauptes. München fungierte somit von 1314 bis 1347 zeitweilig als kaiserliche Residenzstadt, obgleich sich Ludwig IV. bei Aufenthalten in München mehr seinen landesherrlichen Aufgaben als bayerischer Herzog und weniger den Angelegenheiten des Reiches widmete.

In der Folge diente die Anlage als offizieller Herrschaftssitz der wittelsbachischen Herzöge, bis diese nach der Wiedervereinigung der bayerischen Teilherzogtümer im frühen 16.Jh. in die spätere Residenz umzogen. Danach wurde der Alte Hof als Sitz des Rentamtes und durch Finanzbehörden genutzt.

 

Besichtigung

 

Die Zerstörung der Burg im Zweiten Weltkrieg führte zu einem vereinfachten Wiederaufbau ab 1950. Bestand der Alte Hof einst aus dem Burgstock, dem Zwingerstock, dem Lorenzistock, dem Pfisterstock und dem Brunnenstock, ist heute nur mehr der Burgstock vorhanden. Im an vier Seiten durch Trakte gesäumten Hof des grauweißen Gebäudes mit seinem hohen Torturm mit vier verzierenden Türmchen erinnert ein gotischer Fachwerkerker („Affentürmchen“) an das einstige Aussehen der ehemaligen Burg und zeugt von ihrer Bedeutung sowohl für die Münchner Stadtgeschichte als auch für die Geschicke des Herzogtums Oberbayern.


 

Die Außenbesichtigung ist ganzjährig und jederzeit möglich.