Wittekindsburg - Porta Westfalica, Barkhausen

32457 Porta Westfalica-Barkhausen

 

Erdwallanlagen und Mauerreste einer auf dem Kamm des Wiehengebirges liegenden eisenzeitlichen Fliehburg.

Wittekindsburg, Margarethenkapelle, Porta Westfalica
Wittekindsburg, Margarethenkapelle, Porta Westfalica

 


 

Geschichte

 

Die Wittekindsburg galt lange als frühmittelalterliche sächsische Festung im Kampf gegen den fränkischen Herrscher Karl den Großen. Inzwischen gibt es jedoch Nachweise für einen eisenzeitlichen Ursprung im 2.Jh./3.Jh. v. Chr. und man stellte fest, dass die Höhenbefestigung während den Sachsenkriegen an der Wende vom 8.Jh. zum 9.Jh. nicht verwendet wurde. Erst in der zweiten Hälfte des 9.Jhs. errichtete man in sächsisch-fränkischer Zeit wieder eine Steinmauer um das Areal. Die erste schriftliche Erwähnung für die Wittekindsburg (deren Name auf den Herrscher eines sächsischen Stammes Bezug nimmt) gibt es für das Jahr 1253.

 

Wittekindsburg, Kreuzkirche
Wittekindsburg, Kreuzkirche

Besichtigung

 

Auf dem Areal der einstigen Burg befinden sich die Reste eines vorromanischen Zentralbaus (eine Art „Kreuzkirche“) aus der Zeit um 1000. Die Bruchsteingrundmauern des früheren Gebäudes bilden vier 16qm große Räume, die sich um einen gleich großen zentralen Raum gruppieren. Im Innenraum der Kreuzkirche wurden fünf christliche Bestattungen (christlich, da Grabbeigaben fehlen) gefunden, zudem gibt es schon für das 10.Jh. Hinweise für die Existenz eines Klosters, zunächst eine Einsiedelei und später ein Nonnenkloster, auf dem Burggelände.

Die Mauerreste der Kreuzkirche liegen heute unter einem Glasdach und können nicht betreten werden, aber es ist möglich, einmal um die Fundamente herum zu gehen und von oben einen Blick auf den kreuzförmigen Grundriss zu werfen.

Ganz in der Nähe der Kreuzkirche stehen die romanische Margarethenkapelle (ein zweijochiger, rechteckiger Saalbau mit Satteldach) und eine Aussichtsplattform, von der aus man einen schönen Blick auf das Umland und die Weser hat.

 

Der Besuch des ehemaligen Burggeländes ist vor allem für Geschichts- und Archäologieinteressierte zu empfehlen (für alle anderen ist die Anlage vielleicht eher wenig aussagekräftig). Die Besichtigung der Wallanlagen der Wittekindsburg und der Kreuzkirche lässt sich sehr gut mit einem Spaziergang entlang des Bergkammes verbinden, den man am besten an dem vom Ende des 19.Jhs. stammenden Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica beginnt und und dann an einigen Aussichtspunkten und dem Moltketurm vorbei zur Wittekindsburg weiter geht.


 

Die Besichtigung ist ganzjährig und jederzeit möglich.