Nonnenstein - Rödinghausen

32289 Rödinghausen

 

Am Ende des 19.Jhs. (als Kaiser-Wilhelm-Turm) erbauter Aussichtsturm auf dem Berg Nonnenstein im Wiehengebirge.

Aussichtsturm Nonnenstein
Nonnenstein, Rödinghausen



 

Geschichte und Besichtigung

 

Einer Sage nach wurde der Turm nach einem Ritterfräulein benannt, das mit seinem Vater in einer Burg auf dem Berg lebte. Nachdem der Vater den Geliebten seiner Tochter in einem Turnier getötet hatte, baute das Ritterfräulein die Burg in ein Kloster um, dessen Nonnen aber grausam herrschten. Aus diesem Grund stürmten verarmte Bauern das Kloster und zerstörten es, nur der heute noch sichtbare Turm blieb dabei erhalten.

 

 

Den kleinen Aussichtsturm kann man kostenlos besteigen (die Stufen sind allerdings recht dunkel und eng) und hat von dort aus einen schönen Ausblick auf das Umland des Wiehengebirges.

Besonders an nebeligen und verschneiten Wintertagen sind der Turm und seine Umgebung leicht mystische Orte und man fragt sich schon, ob in der Sage nicht doch etwas Wahrheit steckt. Vor allem zur Zeit der frühwinterlichen Rauhnächte (Die Rauhnächte sind nach altem Volksbrauchtum bedeutsame Nächte zwischen der Wintersonnenwende am 21. Dezember und dem 6. Januar, in denen der Einfluss dunkler Mächte sehr stark sein soll. Sie waren eng mit dem Ausräuchern des Hauses zur Reinigung und Geisteraustreibung unter anderem mit Lärm, Bräuchen in Bezug auf das Nutzvieh und Zukunftsvorhersagen verknüpft. Zudem stehen in dieser Zeit angeblich die Tore zum Reich der Geister offen und die Seelen der Verstorbenen können, etwa in der „Wilden Jagd“ des Gottes Wodan, auf die Erde gelangen.), also zu einer der geheimnisvollsten Zeiten im Jahr, erwartet man fast schon, die Reiter der „Wilden Jagd“ aus dem verschneiten und schon etwas dämmerigen Wald kommen zu sehen oder über den vereisten Tannenspitzen zu entdecken.

 

Auch wenn der Turm ein wenig wie ein mittelalterlicher Bergfried oder ein märchenhafter Rapunzelturm wirkt, stammt er eindeutig aus dem späten 19.Jh.. Spuren von einer Burg oder einem Kloster findet man am Nonnenstein jedenfalls keine (mehr) und auch archäologische Grabungen haben diesbezüglich keinen Beleg gebracht. Dennoch lohnt sich die Wanderung durch den Wald hinauf zum Aussichtsturm vor allem aufgrund der Aussicht, zudem kann man hier im Sommer auch ganz gut picknicken. In der Nähe des Turmes befindet sich eine am Anfang des 20.Jhs. errichtete Bismarck-Säule.


 

Die Besichtigung ist ganzjährig und jederzeit möglich.