festung lichtenau

Von-Heydeck-Straße 3, 91586 Lichtenau

 

Aus einer im Tal der Rezat gelegenen mittelalterlichen Wasserburg der Nürnberger Burgherren im 16.Jh. und 17.Jh. entstandene Festung in Form einer fünfeckigen Anlage im Stil der Renaissance.

Festung Lichtenau
Festung Lichtenau

Geschichte

 

1246 wurde in Lichtenau erstmals ein sich im Besitz des staufischen Reichsvogtes Rudolph von Dornberg befindliches festes Haus genannt. Nach dem Interregnum und dem Ende der Eigentumsrechte des Reiches an Lichtenau überging die Burg 1288 als Erbe an Gottfried von Heydeck. Die Heydecker suchten aufgrund der Bedrohung durch die Markgrafschaft Ansbach den Schutz der Reichsstadt Nürnberg und sicherten ihr 1386 das Öffnungsrecht für die Feste zu. 1406 verkaufte Friedrich II. von Heydeck den innerhalb des Territoriums der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach gelegenen Ort an Nürnberg. Die Burg diente fortan als Bollwerk gegen die Markgrafen von Ansbach. Im Ersten Markgrafenkieg wurde die Festung 1449 durch Albrecht Achilles von Ansbach erobert und im Zweiten Markgrafenkrieg 1553 durch Albrecht Alcibiades zerstört. Der anschließende Neubau zog sich bis 1630 hin.

Im Dreißigjährigen Krieg belagerten 1631 kaiserliche Truppen unter Feldherr Tilly die Burg, ab 1633 hielt sie Nürnberg mit schwedischer Unterstützung. Im Reunionskrieg kam es 1688 zu einem erfolglosen Angriff auf die Feste durch französische Truppen König Ludwigs XIV..

1806 wurde Lichtenau in das Königreich Bayern eingegliedert und die Burg in der Folge als Gefängnis und ab 1927 als Erziehungsanstalt genutzt. Nach der Sanierung in den 1970er und 1980er Jahren dient die Festung heute als Außenstelle des Staatsarchivs Nürnberg.

 

Besichtigung

 

Die Toranlage des Marktes Lichtenau durchschreitend, blickt man bei der Besichtigung der Festung als erstes auf den einst mit Wasser befüllbaren Graben, in dem heute Rehe und Mufflons grasen. Hinter dem Graben ragt die Befestigungsmauer mit mächtigen Bastionen an den Ecken (Glockenbatterie, Drachenbatterie, Bärenbatterie, Hirschenbatterie und Jungfernbatterie) und zweigeschossigen Kasematteneinbauten im an den Innenseiten der Mauer aufgeschütteten Wall auf. Ein frühbarockes Portal führt in den Innenhof, das innere Tor weiter zum dreigeschossigen Schlossbau mit Ecktürmchen und Dachreiter.

 

Lichtenau, Pfarrkirche
Lichtenau, Pfarrkirche

Im Anschluss an die Besichtigung der imposanten Festung lohnt sich ein Rundgang durch den Markt Lichtenau mit der spätbarocken Dreifaltigkeitskirche von 1724 und historischen Bürgerhäusern im alten Ortskern am Marktplatz. Der Ort besitzt eine ganz eigene Atmosphäre, die Zeit scheint in Lichtenau stehen geblieben zu sein.


 

Die Außenbesichtigung ist ganzjährig und jederzeit, die Innenbesichtigung zu den Öffnungszeiten möglich.