Living History Mittelalter

Die Ausstattung: Gebrauchsgegenstände

In diesem Bereich werde ich nach und nach und durch Sach- und Bildquellen belegt die Gebrauchsgegenstände zeigen, die meine Darstellung ergänzen.

 

Geschirr: Schüsseln, Besteck und Becher

 

Essschüsseln und Schankgefäße
Abb. 69

Evangeliar St. Lambrecht, um 1200 bis 1210, Österreich

Reiner Musterbuch,  1200 bis 1220, Österreich

Maciejowski-Bibel, 1240er Jahre, Frankreich

 

Die meist aus Holz (das häufig von Buchen und Linden, etwas seltener von Eichen, Ahornbäumen und Eschen stammte) gefertigte und häufig durch mehrere Personen gemeinsam genutzte Schüssel war im Hochmittelalter das wichtigste Essgeschirr. Gegessen wurden die Speisen (im Alltag vor allem Hafergrütze, Bohnen und Kohlgerichte) entweder mit der Hand oder einem hölzernen Löffel, der ebenfalls oft geteilt wurde. Eine Person, bei Ehepaaren in der Regel der Mann, brach das Brot und schnitt das Fleisch mit einem Messer. Das Trinkgefäß wurde wie Schüssel, Löffel und Messer meist von mehreren Personen gemeinsam verwendet.

 

Gefäße: Kannen

 

Kannen
Abb. 71

Reiner Musterbuch, um 1200 bis 1220, Österreich

Maciejowski-Bibel, 1240er Jahre, Frankreich

Gebrauchsgegenstände: Teller, Löffel, Töpfe, Krüge
Abb. 77

Gebrauchsgegenstände: Teller und Löffel aus Eschen- und Buchenholz, Kugeltöpfe, Krüge, Pingsdorfer Keramik, 12.Jh./13.Jh., Süddeutschland (Mainfranken)

Mit einem Griff und meist einem Ausguss versehene Kannen aus Keramik dienten zum Ausschenken und Aufbewahren von Getränken wie Wein und Bier. Das häufig nicht direkt getrunkene Wasser, das man zum Strecken des Weines, Brauen von Bieren oder Sieden der Speisen verwendete, wurde möglicherweise ebenfalls in Kannen gefüllt.


Essgeschirr: Holzschüssel, Keramikbecher und Kanne
Essgeschirr: Holzschüssel, Keramikbecher und Kanne

Das Essgeschirr meiner Bürgerin und ihrer Familie besteht nun aus einer kleinen Holzschüssel aus Ahornholz, einem hölzernen Esslöffel aus Lindenholz und einem kleinen Ess- und Gebrauchsmesser. Als Trink- und Schankgefäß dienen Becher und eine Kanne aus Keramik nach Funden der Pingsdorfer Keramik, einer mit rot-brauner Engobe bemalten, hellgrundigen irdenen Ton-Ware, die um 1200 und in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Rheinland hergestellt wurde.


Abbildungsnachweise und verwendete Literatur

  • Abb. 69: Universitätsbibliothek Graz, Cod. 185 fol. 53r, Institut für Realienkunde, Krems an der Donau: http://tethys.imareal.sbg.ac.at/realonline (Zugriff 13.02.2104). Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 507 fol. 1v und 2v, Institut für Realienkunde, Krems an der Donau. Pierpont Morgan Library, Ms M. 638 fol. 16r und 9v: www.themorgan.org/exhibitions/exhibOnlineThumbs.asp?id=OnlineKings (Zugriff 14.01.2014).
  • Abb. 71: Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 507 fol. 2v, Institut für Realienkunde, Krems an der Donau. Pierpont Morgan Library, Ms M. 638 fol. 9v und 17v: www.themorgan.org/exhibitions/exhibOnlineThumbs.asp?id=OnlineKings (Zugriff 14.01.2014).
  • Gies, Joseph/Gies, Frances: The Villagers. In: Gies, Joseph/Gies, Frances: Life in a Medieval Castle. New York: Harper Perennial 2002. S. 147-165.
  • Vorlesung Sachkunde und Alltagskultur in der höfischen Literatur. Sabine Seelbach, Universität Wien, SS 2010.

Herzlichen Dank an:

Ilja Frenzel Mittelalterkeramik: www.ilja-frenzel.de

Vehi Mercatus: www.fahrendehaendler.de

Reenactors: www.reenactors-shop.de