Schloss friedrichsfelde - berlin

Am Tierpark 125, 10319 Berlin

 

Im ausgehenden 17. Jahrhundert auf dem Gelände des späteren Tierparks erbautes Lustschloss der brandenburgischen Kurfürsten und preußischen Königsfamilie im klassizistischen Stil.

Schloss Friedrichsfelde, Berlin
Schloss Friedrichsfelde, Berlin

Geschichte

 

Um 1695 übereignete Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg seinem Marinedirektor Benjamin Raule ein ungenutztes Gartenland mit Hof im damaligen Dorf Rosenfelde. Raule ließ sich dort ein im holländischen Stil gehaltenes Lustschloss errichten, das sich rasch zum Mittelpunkt des wachsenden Dorfes entwickelte. Nur wenige Jahre später entstand unter Kurfürst Friedrich III., dem späteren König Friedrich I. in Preußen, der Verdacht, Raule habe Gelder veruntreut. Er wurde enteignet und starb verbannt in Hamburg.

Friedrich verfügte 1699 nun auch eine Änderung des Schlossnamens in Friedrichsfelde. 1713 schenkte er das Schloss Markgraf Albrecht Friedrich von Brandenburg-Schwendt, der es auf seine heutige Breite erweiterte. Prinz August Ferdinand von Preußen, der Bruder von Friedrich II. dem Großen, dem „Alten Fritz“, ließ ab 1762 Kavaliershäuser und Stallungen errichten. Zudem vergrößerte er den Park. Am Schloss veränderte nichts, die dafür jedoch vorhandenen Pläne wurden als Grundlage beim Bau des Schlosses Bellevue verwirklicht.

 

In der Folgezeit wechselten die Besitzer von Friedrichsfelde häufig. 1785 erwarb es Herzog Peter Biron von Kurland und veranlasste eine Umgestaltung des Festsaales und Treppenhauses im frühklassizistischen Stil. Wieder verkauft, kam das Schloss an Prinzessin Katharina von Holstein-Beck und erhielt seine klassizistische Außengestaltung.

 

Von den Koalitions- und Befreiungskriegen der napoleonischen Zeit blieb Friedrichsfelde nicht vollkommen verschont. 1806 besetzten französische Truppen das Schloss. Nach der für Napoleon niederlagereichen Völkerschlacht bei Leipzig 1813 wurde König Friedrich August I. von Sachsen in Friedrichsfelde festgesetzt, da er mit Napoleon koaliert hatte. Das höfische Leben im Schloss fand nach Friedrich Augusts Abzug sein Ende. Der nachfolgende Eigentümer Carl von Treskow setzte jetzt auf landwirtschaftliche Reformen und baute Friedrichsfelde zusammen mit dem 1821 gegründeten Carlshorst zu einem produktiven Mustergut aus. Der Park wurde nach Plänen von Peter Joseph Lenné zu einem englischen Landschaftsgarten umgestaltet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und einem Aufenthalt sowjetischer Truppen kam erst einmal der Leerstand. Aufschwung für das Schloss brachte wieder die Anlegung des Tierparks ab den 1950er-Jahren durch Dr. Heinrich Dathe. Es wurde von Grund auf saniert und wird nach seiner Wiedereröffnung 1981 als Veranstaltungsort genutzt.

 

Besichtigung

 

Im Inneren sind vor allem die reich geschnitzte Treppe und der stuckierte Festsaal von 1785 erwähnenswert. Zu sehen ist außerdem Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts.

Schlosspark Friedrichsfelde, Illumination
Schlosspark Friedrichsfelde, Illumination

Zusammen mit dem Schlossbesuch bietet es sich natürlich an, den größten Tierpark und Landschaftstiergarten Europas zu besichtigen. Die innerdeutsche Teilung machte ein östliches Pendant zum Zoologischen Garten im Westteil Berlins erforderlich. 1955 wurde der Tierpark eröffnet und präsentiert nun entlang breiter Alleen, naturbelassener Waldbereiche und Wasserflächen die ganze Welt der Tiere vom Himalaya und der Taiga über Nordamerika, die Amazonastropen und afrikanischen Steppen und Australien bis nach Europa.

Ganz wichtig dabei: einen Beitrag zum Tier- und Naturschutz und der Bewahrung der Artenvielfalt zu leisten. Große Zuchterfolge gab es bereits. Um den Tierpark in die Gesellschaft hinein zu entwickeln, wie Zoodirektor Heinrich Dathe es ausdrückte, kann man auch die Bauernhöfe der Welt, eine Märchenwelt, ein Artenschutzzentrum sowie während des Rundganges Kunstwerke und Brunnen anschauen.

 

An Weihnachten dann werden Natur, Lichtkunst und Landschaftserlebnis miteinander verknüpft und der Tierpark erstrahlt in einem farbenfrohen Lichterfest mit illuminierten Baumkronen, Sternen am Wegesrand und einem Wasserflächenlichtermeer.


 

Die Besichtigung des Schlosses und Tierparks ist zu den Öffnungszeiten möglich.

Es muss Eintritt gezahlt werden.

www.schloss-friedrichsfelde.de