Burg leuchtenberg

92705 Leuchtenberg


Um 1300 im Nördlichen Oberpfälzer Wald auf dem granitenen Gipfel des Leuchtenberges errichtete Höhenburg als Sitz der Landgrafen von Leuchtenberg und die größte Burgruine der Oberpfalz.

Burg Leuchtenberg
Burg Leuchtenberg



Geschichte


Eine Vorgängerburg der heutigen Anlage entstand auf dem Leuchtenberg wahrscheinlich bereits im 10.Jh./11.Jh. unter den Herren von Leuchtenberg und Waldeck. 1124 wurde die Burg mit Gebehardus de Lukenberge erstmals genannt, dessen Nachkommen 1196 das Amt des Landgrafen übernahmen. Nachdem die Residenz der Landgrafen 1332 nach Pfreimd verlegt worden war, verwalteten landgräfliche Pfleger die Burg. Um 1440 erfolgten ein Ausbau der Hauptburg und die Anlegung eines Zwingers.

Blick auf den Markt Leuchtenberg
Blick auf den Markt Leuchtenberg

Nach dem Aussterben des im 15.Jh. in den Fürstenstand erhobenen Geschlechtes der Leuchtenberger überging die Landgrafschaft 1646 auf dem Erbweg an die wittelsbachischen Herzöge von Bayern. 1705 zog Kaiser Joseph I. die Landgrafschaft ein, wodurch sie bayerische Provinz wurde. Teile der im Dreißigjährigen Krieg geplünderten Burg dienten weiterhin als Wohnstätte für Pfleger und Gerichtsschreiber, bis 1842 ein Großbrand die Burg und den Markt Leuchtenberg zerstörte. 1882 führte ein Blitzschlag zum Einsturz des Bergfriedes.

Am Anfang des 20.Jhs. begann man mit der Wiederherstellung des Turmes und der Sanierung der Burganlage. Heute wird die Ruine als Freilichtbühne genutzt, was die Besichtigung gerade an Wochenenden (die ja bekanntermaßen immer besucherreicher sind als Werktage) stark einschränkt. Es wäre wünschenswert, hier auch bei laufendem Bühnenbetrieb eine Möglichkeit zur Besichtigung der Burg zu schaffen. Diesem bedauerlichen Umstand ist es zu verdanken, dass die Beschreibung des Besichtigungsrundganges dem, was die Burg Leuchtenberg eigentlich zu bieten hat, nur teilweise gerecht werden kann.

 

Besichtigung


Über die östlich und nördlich der Hauptburg gelegene Vorburg, die einst mit Speichergebäuden und dem Rentamt bebaut war, erreicht man im Norden des Burggeländes den aus einem Vortor mit Zugbrücke und einem Tor mit Fallgitter bestehenden Torbau. Ihm waren ehemals ein Getreidekasten aus dem frühen 16.Jh. und eine Wasserstube vorgelagert.

Burg Leuchtenberg
Burg Leuchtenberg

Die von einem Zwinger mit Schalentürmen umsäumte Hauptburg besitzt eine um 1300 angelegte Ringmauer mit dem erhaltenen Rest des Faulturmes in der nordwestlichen Ecke. Die um 1440 durch den Anbau des Langhauses umgestaltete Kapelle (mit einem Chorraum aus der Zeit um 1300, der im 17.Jh. oder 18.Jh. angefügten Sakristei und einem Spitzdach) in der nordöstlichen Ecke dominiert die kompakte und trutzige Burganlage. Das Pendant der Kapelle bildet der quadratische, aus Quadersteinen auf einem Turmstumpf von um 1225 gemauerte Bergfried (zeitweilig bewohnbarer Haupt-, Wach- und Wehrturm) aus der Zeit um 1300 (dessen Wiederaufbau 1902/1903 erfolgte). Er ermöglicht eine Aussicht auf das Fichtelgebirge und den Steinwald, den Böhmerwald, den Oberpfälzer Wald und den Bayerischen Wald sowie den Fränkischen Jura. Im Westen schließt an den Bergfried die Dürnitz mit einem gewölbten Bankettsaal an. Den inneren Burghof, in den ich leider nur einen kurzen Blick werfen konnte, säumen ein zweigeschossiger Wirtschaftstrakt aus dem 15.Jh. an der Westseite und der einst viergeschossige Palas (Wohn- und Repräsentationsgebäude) aus dem 14.Jh. im Süden.


 

Die Besichtigung ist von April bis Oktober vor- und nachmittags eingeschränkt möglich.

Es muss ein geringes Eintrittsgeld gezahlt werden.

www.burgruine-leuchtenberg.de