Festung Hohensalzburg - Salzburg

Mönchsberg 34, 5020 Salzburg

 

Hoch über der Stadt thronende, von der zweiten Hälfte des 11.Jhs. bis ins 15.Jh. errichtete und als Wehranlage und Residenz des erzbischöflichen Landesfürsten dienende Burganlage mit gotischen Profanräumen und prunkvollen Fürstenzimmern.

Festung Hohensalzburg, Salzburg
Festung Hohensalzburg, Salzburg



 

Geschichte

 

Die Festung Hohensalzburg wurde von 1077 bis ins 15.Jh. errichtet. Doch bereits in der Vor- und Frühgeschichte waren der Festungsberg und das Stadtgebiet besiedelt, bis zu der Ankunft der Römer in der Mitte des 1.Jhs. lebten hier keltische Stämme. Nach zunehmenden Einfällen germanischer Stämme in der Spätantike befestigte man den Berg, zwischen der Unterwerfung der bayerischen Agilolfinger durch den fränkischen Herrscher Karl den Großen (788) und dem 11.Jh. finden sich dann jedoch keine Besiedlungsspuren mehr.

Im Zuge des Investiturstreites (zwischen dem römisch-deutschen Kaiser und dem Papst um das Recht des weltlichen Herrschers zur Einsetzung von Bischöfen) wurde der Erzbischof von Salzburg zunächst vom Kaiser gefördert und nutzte diese Macht zum Entzug der Bischofswahl sowohl dem Einfluss des Papstes als auch des Kaisers. Da der Salzburger Erzbischof sich auf die Seite des Papstes stellte, war das Bistum politisch gefährdet und die Errichtung mehrerer Festungen, darunter der Hohensalzburg, wurde notwendig. So baute man zwischen dem Ende des 11.Jhs. bis in die erste Hälfte des 12.Jhs. (unter den Bischöfen Gebhard von Helffenstein und Konrad von Abensberg) den Kern der heutigen Burg. Deren Mittelpunkt bildete der von einem äußeren und inneren Mauerring umschlossene, Hohe Stock genannte Wohnturm im nordwestlichen Teil des großen Burghofes. Zudem entstand zu dieser Zeit eine Kirche. In den folgenden Jahren errichtete man neben dem kleinen inneren Burghof ein Saalgebäude mit großen Fensterarkaden im Stil der Kreuzgangarchitektur. Aufgrund der Übertragung sakraler (kirchlicher) Bauelemente in profane (weltliche) Gebäude war die hochmittelalterliche Burg von besonderer Bedeutung.

Nach der Erhebung Salzburgs zum Fürsterzbistum durch Bischof Eberhard II. von Regensburg gab es im 12.Jh. und 13.Jh. mehrere große Bauphasen, in denen unter anderem die Anlegung des äußeren Festungsringes erfolgte.

Ihre spätgotische Ausstattung und das heutige Aussehen erhielt die Hohensalzburg größtenteils im 15.Jh.. In der Mitte des 15.Jhs. verstärkte man neben weiteren Befestigungsmaßnahmen die äußere Ringmauer durch vier runde Türme (Glocken-, Trompeten-, Kraut- und Schmied- oder Arrestantenturm). Im späten 15.Jh. wurde (unter Bischof Johann III. Beckenschlager) der Hohe Stock zu einem viergeschossigen Wohnbau ausgebaut und von der Schlossbastei umschlossen. An der Wende zum 16.Jh. gab es (unter Bischof Leonhard von Keutschach) erneute Erweiterungen der Burg, so z.B. die Veränderung des Hohen Stockes durch die Einrichtung der Fürstenzimmer, der Bau des Reißzuges (Standseilbahn), die Schaffung des Salzburger Stieres (dem ältesten betriebenen Orgel-Hornwerk) und die Errichtung der St. Georgs-Kirche. Zudem entstanden um 1500 drei recheckige Türme im westlichen Teil der Ringmauer (der als Geschützturm dienende Reckturm, der Hasenturm und der das Tor sichernde Geyerturm).

Während des Dreißigjährigen Krieges in der ersten Hälfte des 17.Jhs. wurde die Festung (unter Bischof Paris von Lodron) in das Verteidigungssystem der Stadt integriert und ein Kranz von Bastionen unterhalb der äußeren Ringmauer angelegt.

Während die Festung im Bauernkrieg 1525 erfolglos durch Bauern und Bergknappen belagert worden war, wurde sie am Anfang des 19.Jhs. kampflos an die Franzosen unter Napoleon übergeben. Etwa zur gleichen Zeit endete die Existenz des Erzbistums Salzburg mit der Säkularisierung (Auflösung der geistlichen Herrschaften und Übergabe in weltlichen Besitz) und der Eingliederung in den Herrschaftsbereich der Habsburgermonarchie.

Nachdem die Hohensalzburg im 19.Jh. noch als Kaserne genutzt worden war, öffnete man sie im 20.Jh. für Touristen.

 

Festung Hohensalzburg, Salzburg
Festung Hohensalzburg, Salzburg

Besichtigung

 

Der Besuch des Festungsgeländes der 250m langen und 150m breiten Anlage mit sechs Basteien und siebzehn Türmen, die Besteigung der Türme und die Besichtigung der Fürstenzimmer sind sehr lohnenswert und lassen das einstige Fürsterzbistum vor dem inneren Auge wieder ein Stück weit auferstehen.

Man beginnt den Rundgang über das Burggelände am Reckturm an der äußeren Ringmauer. Früher fanden hier Verhöre und Folterungen statt, heute hat man von der Plattform aus einen wunderschönen Ausblick.

In dem als Hoher Stock bezeichneten Palas (Wohn- und Repräsentationsgebäude) mit seinen turmartigen Anbauten stellen die Fürstenzimmer ein echtes Highlight dar. Zu besichtigen sind z.B. die spätgotische Pracht des Goldenen Saales mit rot und blau bemalter Holzvertäfelung und Schnitzereien, die Goldene Stube mit dem stark verzierten Majolikaofen (von 1501), das erzbischöfliche Prunkschlafzimmer mit einer Holzvertäfelung mit vergoldeten Rosetten und Kehlgewinden und die im Stock unter den Fürstenzimmern liegenden privaten Wohnräume des Erzbischofs (von 1498) sowie die Leonhardkapelle.

Der von den mächtigen weiß gekalten Gebäuden umschlossene romantische Burghof besticht mit einer alten Linde und der filigranen Matthäus-Lang-Zisterne aus dem Jahr 1539. Im Burgmuseum gibt es unter anderem Werke mittelalterlicher Kunst, Waffen und Folterinstrumente zu sehen.

An den Befestigungsmauern befinden sich einige erwähnenswerte Nebengebäude wie z.B. das Schulhaus an der inneren Ringmauer und das große Zeughaus, der viergeschossige Schüttkasten mit seiner neogotischen Fassade, das Arbeitshaus mit einer von Säulen und Gewölben getragenen Halle oder die Stallungen und das Salzmagazin an der äußeren Ringmauer. Die Festung war früher eine kleine und in sich geschlossene Stadt, die sich selbst versorgen konnte. Anhand von Wohntürmen (teilweise umgebaute Befestigungstürme), Speisehaus, Ställen, Schulhaus, Glockenturm, Kirche etc. lässt sich diese Funktion auch heute noch sehr gut erkennen und zeugt von der Bedeutung der Hohensalzburg für das Fürsterzbistum.

 

Festung Hohensalzburg, Salzburg
Festung Hohensalzburg, Salzburg

Die imposante Festung Hohensalzburg ist mit ihrer einzigartigen historischen Atmosphäre eine der be-eindruckendsten und schönsten Burganlagen Österreichs. Bei der Besichtigung, die leicht einige Stunden dauern kann, reist man (wenn die Touristenmassen ausblendet werden) ein wenig in das Spätmittelalter und die frühe Neuzeit zurück und bekommt einen guten Eindruck vom prunkvollen und repräsentativen Leben der Erzbischöfe. Zusammen mit dem wunderschönen Ausblick auf die Salzburger Altstadt, den Mönchs- und Nonnberg sowie das Umland ist der Besuch der Hohensalzburg daher ein ganz besonderes Erlebnis


 

Die Besichtigung ist ganzjährig zu den Öffnungszeiten möglich.

Es muss Eintritt gezahlt werden.

www.hohensalzburg.com