geschichtspark bärnau

Naaber Straße 5, 95671 Bärnau

 

Archäologisches Freilichtmuseum mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden aus dem 9.Jh. bis 13.Jh. und das größte mittelalterliche Freilandmuseum in Süddeutschland.

Der Geschichtspark Bärnau entstand ab 2010, bis zum Ende des Jahres 2015 existierten 26 mit Originalmaterialien rekonstruierte Gebäude in dem renaturierten Gelände einer Flussniederung. Zurzeit plant man die Einrichtung eines archäologischen Zentrums zwischen Bayern und Böhmen und den Nachbau eines Königshofes aus der Zeit Kaiser Karls IV. in der Mitte des 14. Jhs.

Geschichtspark Bärnau, frühmittelalterliches Dorf um die Turmhügelburg
Geschichtspark Bärnau, frühmittelalterliches Dorf um die Turmhügelburg

Besichtigung

 

Auf einem weitläufigen Areal gelegen, besteht der Geschichtspark bisher aus drei Dorfensembles den geschichtlichswissenschaftlichen Unterteilungen des Mittelalters entsprechend. Das Frühmittelalter ist mit zwei, das Hochmittelalter mit einem Gebäudebereich vertreten. In den nächsten Jahren soll mit dem Königshof auch das Spätmittelalter hinzukommen. Es wird daher fortwährend und mit hohem Anspruch weiter gebaut und viele Bereiche lassen bereits klar erkennen, wie das Gelände einmal aussehen wird.

 

Geschichtspark Bärnau, Turmhügelburg
Geschichtspark Bärnau, Turmhügelburg

Das slawische Dorf des Frühmittelalters besitzt zurzeit acht Gebäude, so z.B. das aus Holzbohlen und Flechtwänden errichtete Flechtwandhaus mit einem schindelgedeckten Innenraum, ein in den Boden eingetiefes Grubenhaus sowie Grubenhäuser eines Fischers und Schmieds, ein aus mit lehmverputzten Flechtwänden bestehendes Pfostenhaus, ein Blockhaus und ein zu Wohn-, und Repräsentationszwecken dienendes Langhaus. Daneben erstrecken sich eine Weide und ein Feld mit mittelalterlichen Nutzpflanzen.

In der Nähe steht die von einem Pfahlwerk und Wall umgebene frühmittelalterliche hölzerne Turmhügelburg mit einem Herrenhaus und einer für das 11.Jh. belegten Holzkirche. Motten besaßen im Frühmittelalter zugleich wehrhafte Funktionen und Wohnfunktionen.

Geschichtspark Bärnau, hochmittelalterliches Dorf
Geschichtspark Bärnau, hochmittelalterliches Dorf

Die hochmittelalterliche Siedlung verfügt über vier Gebäude und zwei Kräutergärten: Die zweistöckige Herberge mit Fachwerkelementen, ein hölzernes Stadthaus und ein bäuerliches Flechtwerkhaus mit Grubenhaus.

 

Die Gebäudeensemble geben dank der unterschiedlich weit fortgeschrittenen Bebauung einen facettenreichen Einblick in die Lebens- und Arbeitsbedingungen der ländlichen und dörflichen Bevölkerung. Sie vermitteln einen anschaulichen Eindruck von Bauweisen des Mittelalters, vor allem des Spaltbohlen- und Fachwerkbaus mit mit Lehm verkleidetem Flechtwerk in den Zwischenräumen und mit Reet, Stroh oder Schindeln gedeckten Satteldächern.

Geschichtspark Bärnau, Herberge
Geschichtspark Bärnau, Herberge

Bevor im 13.Jh., im ausgehenden Hochmittelalter, eine geschlossene, meist giebelständige Bebauung sowie die Bildung von Straßen- und Gassenzügen einsetzten, die, unterstützt durch Stadtmauern, das Stadtbild von der ländlichen Siedlung abgrenzten, war die urbane Siedlung noch überwiegend eine Ansammlung isoliert stehender Gehöfte in der Nähe einer adeligen Burg oder Pfalz, einer Kirche oder eines Klosters, eines großbäuerlichen Wirtschaftshofes oder eines Handelsplatzes mit enger Bindung an die jeweilige Grundherrschaft bzw. den Stadtherrn. Dies zu rekonstruieren, ist in Bärnau von archäologischer Seite sehr gut gelungen. Nicht ganz so deutlich werden auf dem Freigelände, vor allem im hochmittelalterlichen Dorf, jedoch die historische Zusammenhänge, der Kontext, die verbindenden Elemente der einzelnen Gebäude untereinander, die das zeigen könnten, was das Hochmittelalter in weiten Teilen des späteren Deutschland ausmachte: eine erst im Entstehen begriffene, auch im städtischen Umfeld noch überwiegend agrarisch grundierte und durch die Grundsätze der Kirche geprägte Gesellschaft, die von Selbstversorgung sowie lokalem Handwerk, Gewerbe und Handel mit der näheren Umgebung lebt. Dies kommt zurzeit primär durch die Belebung des Geschichtsparkes zum Ausdruck.


 

Die Besichtigung ist von März bis November zu den Öffnungszeiten möglich.

Es muss Eintritt gezahlt werden.

www.geschichtspark.de