Ruinenstadt Dvigrad - Kanfanar

52352 Kanfanar

 

Im Draga-Tal gelegene Ruinen des von der Bronzezeit bis zum Jahr 1631 besiedelten und im Spätmittelalter ein bedeutendes regionales Handelszentrum darstellenden Ortes Dvigrad („Zweistadt“).

Ruinenstadt Dvigrad
Dvigrad, Kanfanar



 

Geschichte

 

Die Ursprünge des Ortes liegen in zwei illyrischen Siedlungen (die Illyrer waren antike Stämme an der Adriaküste und im Hinterland) auf beiden Seiten des Tals. Danach gelangte das Areal zunächst unter römische und später byzantinische Herrschaft.

Die Doppelburg entwickelte sich im 10.Jh. aus den Burgfestungen Monparentin und Moncastello. Im frühen 15.Jh. stand Dvigrad unter die Herrschaft der Republik Venedig, die 1413 einen Adeligen aus Koper als Gouverneur einsetze.

Bis in das 17.Jh. hinein hatte die Stadt im Zuge von Auseinandersetzungen Venedigs mit Genua und Österreich immer wieder unter Überfällen und Plünderungen durch die Genuesen und Habsburger sowie die in ihrem Dienst stehende Usoken zu leiden. Nach einer Pestepidemie in der Mitte des 17.Jhs. verließen die überlebenden Einwohner den Ort und übersiedelten nach Kanfanar.

Im Mittelalter war Dvigrad eine sehr bedeutende Stadt, heute sind von ihr noch ca. zweihundert Häuser erkennbar und es ranken sich zahlreiche Mythen und Märchen um die Ruinenstadt.

 

Ruinenstadt Dvigrad
Stadttor, Dvigrad

Besichtigung

 

Die Besichtigung der pittoresken mittelalterlichen Ruinen der Festung, der Sophienkirche und der früheren Wohnhäuser, in deren Fugen duftender Thymian wächst, ist sehr lohnenswert und regt die Fantasie an.

Man erreicht die von einem doppelten Mauerring umgebene Ruinenstadt durch mehrere ehemalige Tore. Die sich über die Anhöhe erstreckende Festung wurde während der byzantinischen Herrschaft ab dem 5.Jh. unter Einbezug prähistorischer Fundamente errichtet. Am höchsten Punkt des Geländes ragen die Ruinen der ab dem 5.Jh./6.Jh. entstandenen und bis in das 15.Jh. gotisch veränderten Sophienkirche empor, die heute noch die Form einer romanischen Basilika erkennen lässt.

 

 

Das verlassene und verfallene Städtchen hat vor allem an frühen Sommerabenden eine ganz besondere und ein wenig geheimnisvolle Atmosphäre und ist ein sehr ruhiger, wunderschöner und wirklich einzigartiger Ort, der zum Verweilen einlädt.

Von den Ruinen bietet sich eine tolle Aussicht auf die bewaldeten Hänge oberhalb der Limski-Bucht und während des Herumkletterns zwischen den Mauerresten wünscht man sich immer wieder, die einst dicht besiedelte Stadt in ihrer Blütezeit erleben zu können.


 

Die Besichtigung ist ganzjährig und jederzeit möglich.