Sternberger Straße 52, 32699 Extertal
Auf einem kleineren Bergsporn liegende, in heutiger Form aus dem 15.Jh. und 19.Jh. stammende Burganlage mit Vorburg, geschlossen bebauter Hauptburg und Außenwerk.
Geschichte
Burg Sternberg wurde durch die Grafen von Schwalenberg gegründet und zwischen der zweiten Hälfte des 11.Jhs. und der zweiten Hälfte des 12.Jhs. erstmals ausgestattet. Die ältesten Fundamente im Areal der Hauptburg stammen bereits aus der Zeit um 1100 und sind zur Ringmauer gehörig. In der Mitte des 12.Jhs. wurden die Umfassungsmauer ausgebaut und ebenerdige und eingetiefte Gebäude an der Innenseite der Mauer errichtet.
Nach der Einrichtung der Grafschaft Sternberg (nach einer Erbteilung) erweiterte man die im Jahr 1245 als Besitz des Grafen von Sternberg (Heinrich I.) erwähnte Burg. Um 1300 folgten nach der Übernahme der Burg durch die Grafen von Sternberg eine Erweiterung der Hauptburg nach Nordosten und die Erbauung eines steinernen Gebäudes (Wohnturm) an der nordwestlichen Ecke des Burgberges sowie eines unterkellerten Fachwerkgebäudes an der südlichen Ringmauer.
Nachdem die Burg am Ende des 14.Jhs. an die Grafen von Holstein und Schaumburg verpfändet worden war, fiel sie 1405 an die Edelherren zu Lippe, die die Anlage seit der ersten Hälfte des 15.Jhs. weiter ausbauten. So wurden die Ringmauern verstärkt und das Steingebäude verändert. Dennoch war die Burg 1444 baufällig, konnte aber durch Baumaßnahmen (in Zusammenhang mit der Teilung der Pfandschaft zwischen den Familien Westphal und von Möllenbeck) von der Mitte bis zum Ende des 15.Jhs. gerettet werden. Zu dieser Zeit erhielt die Burg Sternberg mit der Errichtung eines unterkellerten Steinhauses (Wohnturm) im Südwesten der Hauptburg und eines steinernen Gebäudes (Palas, Wohn- und Repräsentationsgebäude) an der nördlichen Ringmauer den Kern ihres heutigen Erscheinungsbildes.
In der frühen Neuzeit wurde die Burg verpfändet und wieder zurück gelöst und bekam schließlich in der zweiten Hälfte des 19.Jhs. ihre heutige Form.
Besichtigung
Bei einer Besichtigung des Burggeländes betritt man durch das äußere Tor den Innenhof der Unterburg und kann dann von dort aus durch das innere Torhaus in den geschlossenen Bereich der Oberburg weiter gehen, deren Gebäude sich ebenfalls um einen kleinen Hof gruppieren. Im Südwesten und Nordwesten befinden sich zwei Steinhäuser bzw. Wohntürme, zwischen denen sich der Westflügel mit dem inneren Torhaus erstreckt. Im Norden schließt sich der Flügel mit dem ehemaligen Palas an, an den ein niedrigerer Ostflügel grenzt.
Die Burg Sternberg ist mit ihren recht schlichten Gebäuden sicherlich nicht das Idealbild einer mittelalterlichen Burganlage, auch sind (bis auf die beiden etwas höheren, früher als Wohntürme bezeichneten Steinhäuser) keine Türme etwa in Form eines Bergfriedes erhalten. Wer hier eine trutzige alte Burg erwartet, wird daher vielleicht etwas enttäuscht sein. Dennoch ist die Besichtigung des Burggeländes lohnenswert und vor allem der durch den großen äußeren Torbogen erreichbare, idyllische und ruhige Burghof lädt im Sommer zum Verweilen ein. Die Burg Sternberg wird für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte oder Theaterstücke genutzt und man kann sich historische Musikinstrumente anschauen.
Die Außenbesichtigung ist jederzeit, der Besuch des Museums in den Sommermonaten am Wochenende möglich.