Burg altmannstein

Burg-Stein-Straße 19, 93336 Altmannstein

 

Ab der Mitte des 13.Jhs. auf einer Bergzunge im Altmühltal entstandene Höhenburg der Grafen von Abensberg.

Burg Altmannstein
Burg Altmannstein

Geschichte

 

Die Herren von Stein wurden im frühen 12.Jh. erstmals urkundlich genannt. Nach deren Aussterben gelangte Altmannstein 1232 in den Besitz des mit ihnen verschwägerten Grafen Altmann II. von Abensberg, der die Burg errichteten ließ. Sein Name ging im Zuge dessen auch auf den bislang noch unbenannten Ort über.

1291 kaufte Herzog Ludwig von Bayern, der spätere Kaiser Ludwig IV. „der Bayer“, Altmannstein. Geldnot zwang die Wittelsbacher 1340 jedoch zur Verpfändung der Anlage an Konrad und Heinrich von Hautzendorf. Als die Grafen von Abensberg im Jahr 1374 wieder die Pfandrechte erwarben, erhielten sie Altmannstein zurück.

Burg Altmannstein, Gebäude der Vorburg
Burg Altmannstein, Gebäude der Vorburg

Feldzüge Nürnbergs gegen das Raubrittertum im Regensburger Raum führten 1446 zur Eroberung und Plünderung der Burg, da Burgherr Johann von Abensberg Raubritter aufgenommen hatte und Kontakte zu ihnen pflegte. Sein Nachfolger, Graf Niclas von Abensberg, hatte im Zuge des Landesteilungsstreits zwischen den Wittelsbachern Herzog Albrecht IV. von Bayern-München und seinem Bruder Christophs dem Starken von Bayern-München für Albrecht Partei genommen und geriet in Gefangenschaft. 1485 wurde er auf Befehl Christophs durch den auf der benachbarten Burg Prunn ansässigen Seitz von Frauenberg getötet. Mit dem Tod diesen letzten Babonen starben die Grafen von Abensberg aus und Altmannsstein fiel an Bayern.

Während des Dreißigjährigen Krieges zerstörten schwedische Truppen 1632 die Burg. 1911 erwarb der Architekt Georg Wirth die Ruine und bebaute das Burgareal mit einem historisierenden Wohngebäude. Seit 1991 ist Burg Altmannstein Eigentum der Gemeinde.

 

Besichtigung

 

Man betritt das pittoreske Burgareal über eine Holzbrücke, die den vorgelagerten Abschnittsgraben überspannt, und gelangt in die ehemalige Vorburg. Den Eingangsbereich nimmt das mit einem Treppengiebel versehene Gebäude von 1911 im Stil des Historismus ein. An der Nordostseite ragt der aus Buckelquadern im 13.Jh. erbaute, dreigeschossige und 18m hohe runde Bergfried (zeitweilig bewohnbarer Haupt-, Wach- und Wehrturm) empor, der – wie im Mittelalter üblich – nur über einen Hocheingang mittels Leitern erreichbar war (hier liegt er in circa 4,5 Metern Höhe).

Burg Altmannstein, Kernburg
Burg Altmannstein, Kernburg

Es schließt sich das Areal der Kernburg an. Hier sind geringe Reste der umfassenden Wehrmauern und des Palas (Wohn- und Repräsentationsgebäude) erhalten, unterhalb zum die Reste des spätmittelalterlichen „Hungerturms“. Er war Teil der einstigen Verbindung der Burg mit der Befestigung des Marktes im Tal.

 

 

Trutzig, etwas verwunschen, und doch ein wichtiger Handlungsort der spätmittelalterlichen Machtkonflikte zwischen Landesherren und lokalen Adelsfamilien: Die Burg Altmannstein besticht mit historischer Bedeutsamkeit, interessanter Architektur verschiedener Epochen und einem tollen Ausblick in das Altmühltal.


 

Die Besichtigung ist ganzjährig und jederzeit möglich.