Burg Brennberg

93179 Brennberg

 

Im 11.Jh. oder in der zweiten Hälfte des 12.Jhs. im romanischen Stil auf einer Granitkuppe über dem Höllbachtal im Bayerischen Wald errichtete Höhenburg der Herren von Brennberg mit Umbauten aus dem 14.Jh. und den Ruinen eines Schlossgebäudes des 18.Jhs..

Burg Brennberg, Unterbrennberg
Burg Brennberg, Unterbrennberg



Burg Brennberg, Oberbrennberg
Burg Brennberg, Oberbrennberg

Geschichte

 

Die erste Nennung der Brennberger gibt es für 1115 mit Wirnto I.. Reimar II. von Brennberg war ein bekannter Minnesänger des 13.Jhs.. Nach der Heirat von Reimars IV. Tochter mit Friedrich von Au wurde die in der Folge unter den Nachkommen in Ober- und Unterbrennberg aufgeteilte Burganlage erweitert. Durch Heirat wechselten die nächsten Burgherren, bis die Burg 1276 als Lehen an das Hochstift Regensburg übergeben wurde. Nach dem Aussterben der Brennberger überging das Lehen an die Regensburger Patrizierfamilie Auer und wurde in zwei Güter aufgeteilt. (Die Wiedervereinigung erfolgte 1567 durch die Herren von Nußberg).

Im 14.Jh. wurden Umbauten und Erweiterungen an der Burg durchgeführt. 1571 erwarb die Familie von Lerchenfeld die Anlage. Nach einer Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg und nach einem Brand im 17.Jh. errichtete man die Wohngebäude am Anfang des 18.Jhs. unter Verwendung älterer Bauelemente neben dem mittelalterlichen Palas schlossartig neu. Seit 1832 befanden sich Burg und Schloss im Besitz der Fürsten von Thurn und Taxis.

Ein Brand 1886, der Einsturz des Palas und Bergfriedes sowie die Abtragung des Schlosses führten im späten 19.Jh. zum Verfall der Burg. In den 1970er Jahren wurde sie durch die Gemeinde Brennberg saniert.

 

Burg Brennberg, Auer-Turm
Burg Brennberg, Auer-Turm

Besichtigung

 

Die Besichtigung des weitläufigen Burggeländes beginnt, nachdem man einige mächtige Granitfindlinge passiert hat, an der Westspitze von Oberbrennberg, dem westlichen Teil der Burg. Hier erinnert der Rumpf des mehreckigen Auer-Turmes aus dem 14.Jh. an die einflussreiche Regensburger Patrizierfamilie. Daneben sind die Fundamente des u-förmigen „Münchsteins“ mit Brunnen und eines südlich davor liegenden quadratischen Turmes (zweite Hälfte des 12.Jhs. bis frühes 14.Jh.) zu sehen. Am ehemaligen Standort der Burgkapelle vorbei gehend gelangt man etwa in der Mitte des Areals zu den Mauerresten des am Anfang des 18.Jhs. errichteten Schlossgebäudes aus der Barockzeit. Früher dreigeschossig, verfügte es nach Westen hin über einen umschließenden Innenhof mit Arkaden. Im Südwesten sind die Mauerzüge des Pferdestalles erhalten.

Burg Brennberg, Bergfried/Aussichtsturm
Burg Brennberg, Bergfried/Aussichtsturm

Über den Burghof (Pfaffenhof) erreicht man den östlichen Teil der Burg, Unterbrennberg. Es wird von dem im 11.Jh./12.Jh. auf einem Felssockel im Süden erbauten Wartturm/Bergfried (zeitweilig bewohnbarer Haupt-, Wach- und Wehrturm) bzw. dem heutigen Aussichtsturm beherrscht, an den im Osten einst die mittelalterlichen Wohngebäude anschlossen. An der Stelle des gotischen Palas (Wohn- und Repräsentationsgebäude) wurde im 17.Jh./18.Jh. ein riegelartiges Wohngebäude errichtet. Ein Wallgraben sicherte das Burggelände ehemals nach Süden hin ab.

 

 

Der Besuch der Ruine Brennberg ist aufgrund der Kombination von mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Architektur sowie des einzigartigen Ausblickes auf den Bayerischen Wald und das durch blütenreiche Wiesen und felsigen Waldschluchten geprägte Höllbachtal sehr lohnenswert. Bausubstanz und Mauerreste aus dem 11.Jh. bis 18.Jh. zeugen von einer langen und abwechslungsreichen Geschichte, die dem ausgedehnten Burggelände eine besondere Atmosphäre verleiht und den Besucher in vergangene Zeiten eintauchen lässt.


 

Die Besichtigung ist ganzjährig und jederzeit möglich.