Burg Bratislava

Zámocká 2, 81101 Bratislava

 

Seit dem frühem 10.Jh. auf einem seit der Jungsteinzeit besiedelten Felsen am linken Donauufer und Kreuzungspunkt von Handelswegen liegende vierflügelige barocke Höhenburg und das Wahrzeichen Bratislavas.

Burg Bratislava
Burg Bratislava



Burg Bratislava
Burg Bratislava

Geschichte

 

In der Eisenzeit befand sich auf dem heutigen Burgberg ein Oppidum (Höhensiedlung) des keltischen Stammes der Boier, dann eine slawische Siedlung und später ein wichtiges Zentrum des Großmährischen Reiches.

Um 907 wurde vor dem Hintergrund der Formierung des Königreiches Ungarn erstmals eine steinerne Burg erwähnt, die ab der ersten Hälfte des 11.Jhs. als Sitz der Gespanschaft Pressburg (einer Verwaltungseinheit des Königreiches) diente. Im 13.Jh. lag auf dem Burghügel eine durch die königliche Herrscherfamilie der Arpaden erbaute romanische Befestigungsanlage, von der heute an der Südwestseite noch der Wohnturm erhalten ist. In der zweiten Hälfte des 13.Jhs. wurde die Burg durch den böhmischen König Ottokar II. Přemysl und österreichischen Herzog Albrecht I. erobert.

Unter dem römisch-deutschen König/Kaiser Sigismund von Luxemburg erweiterte man die Burg aufgrund der Hussiteneinfälle 1430 zu einem repräsentativen Bau im gotischen Stil mit trapezförmigem Grundriss und baute die Befestigungen aus. In der Mitte des 16.Jhs. erfolgte nach dem Nachfolgen der Habsburger als Könige von Böhmen und Ungarn eine Veränderung der Festung im Stil der Renaissance mit vier gleich hohen Gebäudetrakten.

In der Mitte des 17.Jhs. erhielt die Burg zur Zeit des Amtsitzes des Erb-Provinzhalters Graf Pálffy ihr heutiges barockes Aussehen mit vier Ecktürmen. Kaiserin Maria Theresia erhob die Burg Bratislava in der Mitte des 18.Jhs. zur Residenz der ungarischen Reichshälfte der Habsburgermonarchie und ließ sie nach den Bedürfnissen des Schwiegersohnes und Statthalters Herzog Albrecht von Sachsen-Teschen einrichten. Auf der Südseite wurde ein Ehrenhof angelegt, im Westen entstanden ein Geschäftshof und Stallungen und auf der Ostseite errichtete man als neuen Flügel ein Palais im Stil des Rokoko als Sitz des Statthalters. Schließlich fügte man ausgedehnte Gartenanlagen im französischen Stil hinzu.

Nachdem der Statthalter die Burg 1780 aufgegeben hatte, verlor die Festung unter Kaiser Joseph II. an Bedeutung, obgleich man ein für die ungarische Nationalbewegung bedeutsames Generalseminar zur Ausbildung von katholischen Geistlichen einrichtete.

Ab 1802 wurde die Burg während der napoleonischen Kriege als Kaserne genutzt, bis sie 1811 bei einem Brand zerstört wurde. Anschließend lag sie lange Zeit in Ruinen und wurde erst in der Mitte des 20.Jhs. wieder aufgebaut. In den 1990er Jahren diente die Burg als Sitz des slowakischen Parlaments, heute beherbergt sie Sammlungen des Slowakischen Nationalmuseums.

 

Burg Bratislava
Burg Bratislava

Besichtigung

 

Der Aufstieg zu der zurzeit wieder sanierten mächtigen Burg beginnt von der Altstadt aus am Sigismundtor aus dem ersten Drittel des 15.Jhs.. An den wehrhaften Mauern der südwestlichen Bastei vorbei gelangt man in den in der Mitte des 18.Jhs. vor dem Südflügel der Burg angelegten Ehrenhof. Von hier aus kann man einen Blick auf die über das Wienertor zugängliche Westterrasse werfen, auf der drei Gebäudetrakte einen Hof umsäumen.

Die Burg selbst ist aufgrund von Restaurierungsarbeiten im Moment nicht zu besichtigen. Richtung Nordosten befinden sich auf dem Burggelände die Grundmauern einer großmährischen Basilika aus der Zeit um 900.

Von dem hoch über der Donau gelegenen Burgberg und dem Gelände der viertürmigen und mittlerweile weiß gekalkten Burg bietet sich ein wunderschöner Ausblick auf den Fluss und die Stadt. Man sollte daher einige Zeit verweilen und die Atmosphäre des bereits seit mehr als 2000 Jahren besiedelten Ortes genießen.


 

Die Außenbesichtigung ist ganzjährig zu den Öffnungszeiten möglich.

Für das Museum muss Eintritt gezahlt werden.

www.bratislava-hrad.sk/de, www.snm.sk/?home