Schloss Glücksburg

Schlossallee, 24960 Glücksburg

 

Als zeitweilige Residenz des dänischen Königshauses und Verwaltungssitz des Herzogtums Glücksburg dienendes Wasserschloss aus den 1580er Jahren im Stil der Renaissance.

Schloss Glücksburg
Schloss Glücksburg



 

Geschichte

 

Schloss Glücksburg, das nördlichste Schloss Deutschlands, wurde in den 1580er Jahren unter Herzog Johann III. von Schleswig-Holstein-Sonderburg auf einem mittelalterlichen Zisterzienserkloster errichtet, wobei man große Teile der Granitquader und Ziegelsteine des Klosters für den Neubau verwendete.

Nach dem Aussterben der Glücksburger Herzöge wurde das Schloss 1825 durch den dänischen König an Herzog Wilhelm von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck verliehen. Um 1854 diente es dem dänischen König Friedrich VII. aus dem Adelsgeschlecht der Oldenburger als Sommersitz.

Während des deutsch-dänischen Krieges in den 1860er Jahren nutzten preußische Truppen das Schloss als Quartier und Lazarett und nachdem Preußen Schleswig von Dänemark zurück erhalten hatte, wurde das Schloss an Herzog Karl von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg zurückgegeben.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges fungierte das Schloss während der Zeit des Regierungssitzes im nahe gelegenen Mürvik als Quartier des NS-Reichsministers Albert Speer. 1922 brachte die herzogliche Familie das Schloss in eine Stiftung ein und wandelte großer Teile des Gebäudes in ein Museum um.

 

Schloss Glücksburg
Schloss Glücksburg

Besichtigung

 

Das nach dem Wahlspruch Herzog Johanns III. benannte und aus drei aneinander gebauten Giebelhäusern bestehende, quadratische Schlossgebäude aus weiß verputztem Backstein besitzt an den Ecken vier pavillonartige, achteckige Türme und ist von einem kleinen See umgeben, was Schloss Glücksburg sehr idyllisch und fast märchenhaft wirken lässt.

Bei der Besichtigung des Schlossgeländes kommt man zuerst über eine den alten Burggraben überspannende Granitbrücke zum Torhaus, welches im 17.Jh. erneuert wurde. Das Tor führt zum einstigen Wirtschaftshof mit dem viereckigen Schlossplatz, der an drei Seiten von Nebengebäuden, wie dem Kavaliershaus von 1685 im Westen, umschlossen ist. Die aufgestellten Laternen stammen vom königlichen Schloss Amalienborg in Kopenhagen.

Ein breiter Steindamm leitet zu dem von Treppentürmen gerahmten Hauptportal weiter. Durch dieses erreicht man die Eingangshalle, die Grüne Diele, deren Ölander Fußbodenplatten Abdrücke von Fossilien aufweisen. Die Innenräume des Schlosses sind überwiegend im barocken Stil ausgestattet und verfügen über bedeutende niederländische Tapisserien und flandrische Ledertapeten sowie Mobiliar vom Rokoko über das Empire bis zum Biedermeier. Im ersten und zweiten Stock befinden sich die ehemaligen Ess- und Schlafräume der herzoglichen Familie. Erwähnenswert sind hier vor allem die im Mitteltrakt liegenden Säle wie der Ritter- und Bankettsaal Roter Saal mit Stuckornamenten im Tonnengewölbe und der Weiße Saal mit Szenen aus dem bäuerlichen Landleben zeigenden Gobelins (ca. 1740) sowie die in den Turmzimmern eingerichteten Wohnräume. In den unteren Gewölben erstreckt sich über zwei Langhäuser die barocke Schlosskapelle mit Deckenfresken aus dem späten 16.Jh. und der herzoglichen Gruft, in die man nur durch eine Tür hinein schauen kann.

Im Anschluss an die Besichtigung der Innenräume empfiehlt sich ein Spaziergang durch den durch rahmende Alleen barock gegliederten Schlosspark mit Grünflächen im englischen Stil und einer hübschen, orange-gelb gestrichenen klassizistischen Orangerie, die mit einem kleinen Portikus verziert ist. Zudem bietet sich ein Abstecher in das Glücksburger Rosarium an, das sich auf historische, englische, Wild- und Kletterrosen spezialisiert hat.


Schloss Glücksburg, Orangerie
Schloss Glücksburg, Orangerie

Der Besuch des wunderschön gelegenen Wasserschlosses Glücksburg ist sehr lohnenswert. Dabei sollte man sich sich das Schloss aber unbedingt auch von innen anschauen, denn die prunkvoll ausgestatteten Räum-lichkeiten strahlen eine erhabene Atmosphäre aus, ohne dabei überladen zu wirken. Im Torhaus am Schlossplatz lädt ein gut sortierter Museumsladen zum Stöbern und Einkaufen ein.

Die Besichtigung von Schloss Glücksburg, bei der der Besucher einen guten Eindruck in das repräsentative Leben der holsteinischen Herzöge und dänischen Könige bekommt, ist daher nicht nur für Burgen- und Schlösserliebhaber ein tolles Erlebnis.

 

Weitere Residenzen der Herzöge von Schleswig-Holstein: Schloss Gottorf, Schloss vor Husum.


 

Die Besichtigung ist ganzjährig zu den Öffnungszeiten möglich. Für die Innenräume muss Eintritt gezahlt werden.

www.schloss-gluecksburg.de