Schottland

Topografie und geologie

Schottland besitzt drei große, durch Gletscheraktivitäten (im Pleistozän in der jüngeren Erdneuzeit) entstandene geografische Regionen:

  • die durch sanfte Bergzüge geprägten Southern Uplands in der Borders Region sowie der Region Dumfries and Galloway,
  • das mittelschottische Flachland Central Belt zwischen dem Firth of Clyde am Atlantik und dem Firth of Forth an der Nordsee und
  • das über munros (mehr als 3000 ft/914 m hohe Berge) verfügende Hochland mit den Highlands und Grampians und den Hebriden, den Orkney- und Shetlandinseln.

 

BERGE HIGHLANDS, LOWLANDS, SOUTHERN UPLANDS

 

Die höchsten Erhebungen gibt es nördlich und westlich der Highland Boundary Fault in den Northwest Highlands und Grampians mit dem Ben Nevis (4409 Fuß/1344 m), dem Ben Macdui (1309 m) und dem Braeriach (1296 m) als den drei höchsten Gipfeln Schottlands.

Die Gebirgskette Druim Alban/dorsum Britanniae westlich des Grampian Gebirgsmassivs bildet die klimatische West/Ost-Trennlinie. Die schottischen Gebirgsketten von Norden nach Süden sind die Highlands and Islands (von der Isle of Skye Richtung Norden verlaufende Gesteinsformationen aus prekambrischem torridonischen Sandstein des Erdaltertums über dem älteren Lewis Gneis mit den Gipfeln des Beinn Eighe in den Torridons, dem Berg An Teallach bei Ullapool, dem Stac Polly, dem aus Basalt und dunklem Gabbro bestehenden Cuillin auf Skye, den Torridon Hills in Wester Ross und Grampians mit den Cairngorms als östlichem Teil), die Hills of the Central Lowlands (Sidlaws, Ochil Hills, Campsie Fells) und die Southern Uplands (eine gürtelförmige Hügelkette von Galloway bis in die Borders bestehend aus den Kämmen von The Awful Hand im Westen, The Rhinns of Kells im Osten und den Dungeon Hills in der Mitte).

Die Highland Boundary Fault stellt eine geologische Trennlinie als primäre Grenze zwischen den Highlands (Gàidhealtachd) und Islands im Norden und Westen und den Lowlands (a´Ghalldachd) im Süden und Osten dar. Sie reicht von der Isle of Arran im Westen über Helensburgh und Loch Lomond bis nach Stonehaven im Osten. Das Gebiet besteht aus im Erdaltertum in der kambrischen und prekambrischen Periode entstandenen und in der späten Kaledonischen Orogese aufgerichteten Felsen sowie Sandsteinformationen und Steinkohlelagern. Südlich der Fault befindet sich bedingt durch Böden aus Lehm und Braunerden sehr gutes Ackerbauland.

Die Highlandzone wird durch das zwischen Fort William am Loch Linnhe an der Westküste und Inverness am Rand des Moray Firth an der Nordostküste verlaufende Great Glen (An Gleann Mòr) in die von Bergketten (aus Granit, Gneis und Sandstein) durchzogenen und in weiten Teilen aus baumlosen Mooren bestehenden Northwest Highlands und (die aus Glimmerschiefer und Granit bestehenden) Grampian Mountains (Am Monadh) mit The Mounth als östlichem Ausläufer geteilt. Die landschaftsprägenden Highland Glens sind oft von Lochs durchzogene, ausgedehnte und mit Moorheide bewachsene Tal-Grabensenken, durch eiszeitliche Gletscherbewegungen entstandene Verwerfungen.

Bei den Lowlands werden die durch paläozoische (erdaltertümliche) und vulkanische Formationen geprägten fruchtbaren Central Lowlands/das Midland Valley mit den Städten Glasgow, Edinburgh, Stirling und Dundee von den durch silurzeitliche (mittleres Erdaltertum) Ablagerungen geprägten Southern Uplands (Southern Upland Fault: geologische Trennlinie von Girvan (Ayrshire) bis Dunbar (East Lothian)) mit Hügelketten und breiten Tälern unterschieden.

 

GEWÄSSER LOCHS UND FIRTHS

 

Schottland verfügt über zahlreiche Firths, enge und tief ins Land reichende fjordähnliche Meeresarme, so  z. B. den Solway Firth, Firth of Clyde (das größte und tiefste Küstengewässer der britischen Inseln) und Firth of Lorne an der Westküste sowie den Cromarty Firth, Moray Firth, Firth of Tay und Firth of Forth an der Ostküste.

Die größten Lochs, Süßwassergewässer, sind Loch Lomond (mit 1,78 Kubikmeilen/7,4 km3 flächenmäßig der größte Loch), Loch Ness (22 Quadratmeilen/57 km2, der volumenreichste Loch), Loch Awe, Loch Maree, Loch Morar, Loch Tay, Loch Shin, Loch Shiel, Loch Rannoch und Loch Ericht.

Der für seinen Lachsreichtum bekannte River Tay (120 Meilen/190 km) durchfließt Schottland als längster Fluss. Weitere große Flüsse sind der Spey und der durch Glasgow fließende und bis zur Mitte des 20. Jhs. als wichtige Handelsroute und Zentrum des Schiffbaus dienende Clyde (Abhainn Chluaidh).

Die schottische Küste bildet 6160 Meilen/9910 km Küstenlinie des Festlandes und 10.250 Meilen/16.500 km inklusive der Inseln. An der Westküste (Atlantik) reichen Salzwasser-Lochs tief ins Land hinein und die Küstenregionen gehen direkt in Glen- und Berglandschaften über. Die Ostküste (Nordsee) ist durch steile Klippenlandschaften mit einer Reihe von Flussmündungsbuchten und langen Sandstränden sowie flaches und fruchtbares Hinterland mit Dünen und Grasland (machair) geprägt. Vor der nördlichen und westlichen Küste liegen ca. 790 Inseln (von denen etwa 100 bewohnt sind): Shetland und Orkney sowie die Inneren und Äußeren Hebriden.

 

LAND- UND BODENNUTZUNG


Insgesamt besitzt Schottland 7.710.000 Hektar Bodenfläche: 67 % Gras- und Weideland, 17 % Wälder und Forste, 8 % Städtebau, 7 % Erntepflanzen und Ackerflächen und 2 % andere landwirtschaftliche Nutzflächen. Das Klima ist ozeanisch, mit einer allgemeinen Unberechenbarkeit des Wetters.

Auf einem Quadratkilometer leben im Durchschnitt 65 Menschen. 82 % der Bevölkerung wohnen in den Städten mit 3000 und mehr Einwohnern im Central Belt in und um Glasgow (ca. 630.000) und Edinburgh (ca. 449.000) sowie Stirling und Perth. Weitere Bevölkerungskonzentrationen gibt es an der Nordostküste um Aberdeen, Dundee und Inverness. Die Highlands sind mit acht Menschen pro Quadratkilometer am dünnsten besiedelt.