schönburg - saale

06618 Schönburg

 

Größtenteils zwischen 1175 und 1250 auf einem Sandsteinfelsen über der Saale entstandene Höhenburg.

Schönburg, Saale
Schönburg, Saale

 

Geschichte

 

Auf dem späteren Burgareal bestand bereits im 7.Jh. und 8.Jh. eine slawische Siedlung, bevor der ludowingische Graf Ludwig der Springer der Sage nach eine Burg gründete. Die 1137 erstmals genannte Anlage diente im 12.Jh. und 13.Jh. als Sitz der edelfreien Familien von Schönburg (die seit 1174 auch im Dienst der naumburgischen Bischöfe stehende Ministeriale waren) und von Schönberg. Vom 13.Jh. bis zur Reformation befand sich die Burg in Besitz der Bischöfe von Naumburg-Zeitz und wurde als Sommerresidenz genutzt. In der Mitte des 15.Jhs. eroberte im Verlauf des Sächsischen Bruderkrieges Apel von Vitzthum im Dienst Landgraf Wilhelms III. von Sachsen die Schönburg, wobei diese bei einem Brand zerstört wurde.

Schönburg, Vorburg und Bergfried
Schönburg, Vorburg und Bergfried

Nach der Auflösung des Bistums Naumburg ging die Burg 1564 in das Eigentum der albertinischen Kurfürsten von Sachsen über, die einen kursächsischen Amtmann als Verwalter einsetzten. 1570 wurde die Burg an das Domkapitel von Naumburg verpachtet. Um 1650 erfolgte die Einrichtung der Försterei im Renaissancebau der Vorburg. Nach dem Verkauf der zur Burg gehörigen Amtsgüter 1668 an die Bauern von Schönburg und Possenhain verfiel die Anlage durch die Nutzung als Steinbruch.

Durch die Bestimmungen des Wiener Kongresses kam die Schönburg 1815 an Preußen. Vor dem Hintergrund der Burgenromantik wurden ab 1800 Restaurierungsarbeiten durchgeführt. 1924 übernahm die Stadt Naumburg die Burgenlage. Die 1884 in der Kernburg eingerichtete Gastwirtschaft verlegte man nach 1927 in die Vorburg. 1952 fanden das erste Sängertreffen und Schönburgfest auf der Burg statt. In den 1990er Jahren wurde die Anlage abermals saniert.

 

Schönburg, Kernburg mit Bergfried
Schönburg, Kernburg mit Bergfried

Besichtigung

 

Man betritt das die Saale überblickende Burggelände über die nahezu rechteckige Vorburg mit der ehemaligen Försterei in einem im Stil der Renaissance gehaltenen Gebäude von 1539/1540, welches heute eine Gastwirtschaft beherbergt.

Hinter dem Zwinger bietet ein Kammertor Zugang zur Kernburg. In ihrem Zentrum ragt der um 1230 erbaute runde Bergfried (zeitweilig bewohnbarer Haupt-, Wach- und Wehrturm) mit einem Kamin im Turmgemach und einer Wachstube empor, der einen Ausblick über die umliegende Hügellandschaft bis nach Naumburg ermöglicht. An der Westseite der Kernburg stand einst der Palas (Wohn- und Repräsentationsgebäude), an der Nordseite sind Mauerreste der Kapelle zu sehen. Das Gerichtshaus in der Südostecke dient heute als Standesamt.


 

Die Besichtigung ist ganzjährig zu den Öffnungszeiten möglich.