85440 Talmont-Saint Hilaire
Ab dem 11.Jh. um eine romanische Kirche errichtete Burganlage mit einer Umwallung aus Kieselsteinen.
Geschichte
Eine erste Burg (bzw. ein Bergfried) wurde kurz nach 1018 auf einem von Wasser umflossenen Hügel nördlich der heutigen Burg durch Guillaume de Chauve auf Befehl des Herzogs von Aquitaine und Grafen von Poitou (Guillaume V. le Grand) zur Verteidigung der Küste gegen die Normannen erbaut.
In der Mitte des 11.Jhs. erfolgte die Errichtung der heutigen Burg auf dem Gelände der Kirche St. Peter. Dabei wurde der Glockenturm in den Bergfried integriert, ein Treppenturm angelegt und ein Palas (Wohn- und Repräsentationsgebäude) an der Nordseite des Burggeländes gebaut.
Im Jahr 1189 erbte der englische König Richard (I. Plantagenet) Löwenherz die Burg (durch seine Mutter Eleonore von Aquitanien) und baute sie zur Verbesserung des militärischen Schutzes weiter aus, eine zweite Wand mit flankierenden Türmen wurde der Anlage hinzugefügt. Ab dem 13.Jh. wechselte Talmont häufiger den Besitzer und im 15.Jh. wurde die Burg abermals erweitert.
Während der Religionskriege (Hugenottenkriege) zwischen Katholiken und Protestanten spielte die Burg in der zweiten Hälfte des 16.Jhs. eine große Rolle. Château de Talmont wurde durch den Anführer der hugenottischen Partei, Heinrich von Navarra, belagert und nach dessen Krönung zum französischen König (Heinrich IV.) und dem Übertritt zum katholischen Glauben um einen Südturm und eine Bastion (neben der Wassermühle) ergänzt. 1628 ließ Kardinal Richelieu die Burg abreißen.
Besichtigung
Von der ehemaligen Wehranlage sind die Reste der dreiteiligen Umwallung und des Bergfriedes (zeitweilig bewohnbarer Haupt-, Wach- und Wehrturm) mit seiner romanischen Front und dem Innengewölbe erhalten.
Die Ruine des einst bedeutsamen Château de Talmont strahlt auch heute noch eine ganz eigene historische Atmosphäre aus und man fühlt sich während der Besichtigung ein wenig in vergangene Jahrhunderte zurück versetzt. Im Sommer wird das Burggelände für Mittelalter-Veranstaltungen genutzt.
Die Besichtigung ist von April bis September zu den Öffnungszeiten möglich.
Es muss Eintritt gezahlt werden.