Rilkestraße 20, 32289 Rödinghausen
In der Mitte des 14.Jhs. erstmals genannter barocker Herrensitz in Form eines Wasserschlosses mit zwei Ecktürmen von 1682.
Geschichte
Die Geschichte des Anwesens bzw. seiner Vorgängerburg beginnt etwa um 1350, als es sich in Besitz des Ritters Alhard (Rape von dem Bussche) befand. In der Mitte des 15.Jhs. kam das inzwischen geteilte Gut an die Familie von Hake und die Familie von Quernheim.
Nach der Familie von Voß, die Voßböckel um 1540 als Erbe erhielt, im späten 17.Jh. wieder vereinigte und das heutige Barockschloss erbaute, erwarben 1771 die Freiherren von Vincke die Anlage.
Über den Bielefelder Kommerzialrat Gustav Delius überging das Gut 1874 an den russischen Staatsrat Leopold Koenig. Er ließ das Haupthaus im Stil der Neorenaissance errichten und im frühen 20.Jh. stark verändernde Umbauten durchführen. Seine Enkeltochter, die Schriftstellerin und Kunstmäzenin Hertha Koenig, leitete das Gut bis 1976.
In den 1990er Jahren wurde das Anwesen durch Dr. Ernst Leffers saniert. Heute ist Gut Böckel in Besitz der Freiherren von Oeynhausen-Leffers und wird für Kunst- und Kulturveranstaltungen genutzt.
Besichtigung
Da sich das Gut in Privatbesitz befindet, kann sein Gelände nur im Rahmen von Veranstaltungen besichtigt werden. Aufgrund der idyllischen Lage inmitten von weiten Feldern ist der Herrensitz aber auch von außen gut einsehbar.
Gut Böckel wird von einem Wassergraben umschlossen und ist in je drei an drei Seiten von gelb gekalkten Wohn- und Wirtschaftsgebäuden gesäumte Höfe gegliedert. Östlich des Hauptgebäudes erstreckt sich eine am Ende des 19.Jhs. angelegte Gartenanlage mit einem geometrisch geformten Bereich und einem Landschaftspark mit exotischer Bepflanzung.
Das durch seine Farbgebung und seinen Park ein wenig südländisch anmutende Wasserschloss ist aufgrund seiner langen Geschichte und künstlerisch-literarischen
Bedeutung einen Besuch wert, dem man ihm am besten anlässlich eines Konzertes, einer Lesung oder des Weihnachtsmarktes abstattet. In der Nähe liegt zudem das in seiner Geschichte bis ins
Frühmittelalter zurück reichende Haus Kilver, das als fränkischer Verwaltungssitz eine Keimzelle des
späteren Rödinghausen darstellt.