Westkilverstraße, 32289 Rödinghausen
Seit ca. 800 existierender, nach der fränkischen Eroberung des ehemals germanisch-sächsischen Stammesgebietes als Verwaltungssitz der Gaugrafen und heute landwirtschaftlich genutzter barocker Herrensitz.
Geschichte
Der ursprünglich in Form einer Wasserburg angelegte Herrensitz wurde in seiner Anfangszeit durch kleinere Ansiedlungen mit einigen Bauernhöfen umgeben. Diese dicht von Wald umschlossenen Hof-Komplexe (Drubbel) wurden im Zuge der Ackerlandserweiterung im Mittelalter durch die Entstehung vereinzelter (Meier)höfe und an der Wende zur frühen Neuzeit einiger Kotten abseits der alten Drubbeln erweitert und entwickelten sich allmählich zu den heutigen fünf Ortsteilen Rödinghausens.
Haus Kilver wurde um 822 als Schenkung an die (Reichs)Abtei Herford übergeben. In der Neuzeit war das Anwesen unter anderem in Besitz des Adelsgeschlechtes
Vincke. Heute dient es landwirtschaftlichen Zwecken.
Besichtigung
Der Herrensitz verfügt über Reste von Wassergräben an der straßenseitigen Front und einen von Wohngebäuden an der Nordseite sowie grau verputzten und fachwerkenen Wirtschaftsgebäuden an der Ostseite umsäumten Innenhof. An der den Wassergraben überspannenden Steinbrücke ist das frühneuzeitliche Hauptportal erhalten.
Das idyllisch gelegene und aufgrund seiner langen, bis ins Frühmittelalter zurückreichenden Geschichte sehenswerte Gut kann, da es sich in Privatbesitz befindet, nur von außen angeschaut werden. Den Besuch verbindet man am besten mit einer Besichtigung des Wasserschlosses Gut Böckel.
Die Außenbesichtigung ist ganzjährig und jederzeit möglich.