Schloßberg 1, 93086 Wörth
Auf den Mauern einer um 1200/1264 entstandenen Burg durch den bayerischen Pfalzgrafen und Herzog sowie bischöflichen Administrator Johann III. ab den 1520er Jahren errichtetes Schloss im Stil der Renaissance als Sommerresidenz der Bischöfe von Regensburg.
Geschichte
Die Burg Wörth diente gemeinsam mit den Burgen Donaustauf und Falkenstein zur Sicherung des des östlichen Bereiches des Hochstiftes Regensburg. Seit 1345 verpfändete das Hochstift die 1264 erstmals genannte Herrschaft Wörth an lokale Adelsgeschlechter (wie die Auer und Chamerauer). Bischof Konrad löste die Burg 1433 gegen Zugeständnisse an die bayerischen Herzöge aus der Pfandschaft aus, womit sie zu einem reichsunmittelbaren Besitz der Regensburger Bischöfe wurde. Im 16.Jh. und 17.Jh. wurde Wörth zu einem Schloss im Renaissancestil umgebaut.
Nach der Auflösung des Hochstiftes fiel das Schloss an das Fürstentum Regensburg und das Königreich Bayern, bis es 1812 als Entschädigung für das aufgehobene Postmonopol an die Fürsten von Thurn und Taxis übergeben wurde. Im 19.Jh. nutzte man das Schloss als Gerichtsgebäude. Nach dem Verkauf durch Johannes Prinz von Thurn und Taxis sanierte der Landkreis Regensburg Schloss Wörth ab 1983. Heute fungiert es als Senioren- und Pflegeheim.
Besichtigung
Die Besichtigung des Schlossgeländes ist im Bereich der Tore uneingeschränkt möglich (der Schlosshof hingegen sollte aus Rücksicht auf die Senioren nur im Vorbeigehen angeschaut werden). Dabei betritt man die Anlage durch den äußeren unteren Torbau von 1605 mit zwei flankierenden Rundtürmen mit Schlüssellochscharten und einem spitzbogigen Durchgang. Er führt auf die einen Graben überspannende Brücke, deren Platz früher eine doppelte Zugbrücke einnahm. Dahinter gelangt man zu dem zweigeschossigen inneren Torbau des imposanten Haupttores, das 1525 erbaut wurde und von zwei Batterietürmen mit Schießscharten flankiert wird. Es bietet Zugang zu dem rechteckigen, weiß gekalkten Schlosskomplex mit seinen runden (Eck)Türmen und einem heute entspannenden, leicht südländischen Ambiente.
Bereits vom zweiten Torbau aus sichtbar sind die östlichen Gebäude mit ihrem rechteckigen, sechsstöckigen Wohnturm aus Bruchstein, der noch aus dem Mittelalter stammt und an die einstige wehrhafte Burg erinnert. Die Westseite des Schlosshofes wird von dem dreiflügeligen Fürstenbau aus dem frühen 16.Jh./17.Jh. eingenommen. In seinem Inneren befinden sich im Mittelbau ein mit Holzdecke (1616) versehenes Schlafzimmer und im südwestlichen Batterieturm die Rondellzimmer, die mit mythologischen Gemälden geschmückt sind. Im Südflügel des Schlosses liegt der stichkappengewölbte Festsaal. Den westlichen Abschluss des Flügels bildet die einschiffige Schlosskapelle St. Martin von 1616, die über eine Ausstattung aus dem späten 17.Jh. verfügt. Unter dem Fürstenbau und der Kapelle erstreckt sich der in der Mitte des 16.Jhs. oder 1616 vollendete Schlosskeller mit seinem aus Ziegeln gemauerten Tonnengewölbe. Der Nordflügel des Schlosses beherbergt die ehemaligen Dienerschaftswohnungen.
Die Außenbesichtigung ist ganzjährig und jederzeit möglich.