Schloss Drottningholm - Stockholm

Drottningholm, 178 02 Stockholm

 

Auf einer bewaldeten Insel im Mälarsee in der Mitte des 17.Jhs. im Barockstil errichtete und im Stil des Rokoko dekorierte Residenz der schwedischen Königsfamilie seit 1981.

Schloss Drottningholm, Stockholm
Schloss Drottningholm, Stockholm



 

Geschichte

 

Im späten 16.Jh. ließ König Johan III. auf dem Areal des heutigen cremegelben Gebäudes ein erstes Schloss erbauen, das 1661 durch die Königinwitwe Hedwig Eleonora von Schleswig-Holstein-Gottorf (Gemahlin König Carls X. Gustav) erworben wurde.

Nach einem Brand des Schlosses begann man 1662 nach Plänen des Architekten Nicodemus Tessin des Älteren und inspiriert vom französischen Versailles mit der Errichtung des heutigen Gebäudes. Um das Schloss herum wurde ein barocker Park nach französischem Vorbild anlegt. Bis zum Ende des 18.Jhs. wurde das Schloss regelmäßig als königliche Residenz genutzt.

In der Mitte des 18.Jhs. gelangte das Schloss als Mitgift anlässlich der Hochzeit mit dem schwedischen Thronfolger Adolf Friedrich von Holstein-Gottorf in den Besitz der preußischen Prinzessin Luise Ulrike, die Drottingholm im französischen Rokokostil ausstattete sowie die Bibliothek und das barocke Schlosstheater einrichtete. In der Folge entwickelte sich das Schloss zu einem Zentrum der Kultur und Wissenschaft in Nordeuropa.

König Gustav III., der Drottingholm 1777 übernommen hatte, ließ das Schloss und den Barockgarten durch einen englischen Landschaftspark umschließen.

Während der Regierungszeit König Carls XIV. Johan wurde das Schloss aufgegeben und erregte erst in der Mitte des 19.Jhs. wieder das Interesse der Könige Oscar I. und Oscar II. aus dem Haus Bernadotte, die Drottningholm modernisierten. Ab dem frühen 20.Jh. stellte man das ursprüngliche Aussehen des heutigen UNESCO-Welterbes wieder her.

 

Schloss Drottningholm, Stockholm
Schloss Drottningholm, Stockholm

Besichtigung

 

Das Schloss ist von einer ausgedehnten Parkanlage mit zahlreichen Gliederungs- und Gestaltungselementen umgeben. Ein von vierreihigen Lindenalleen umsäumter Barockgarten aus dem späten 17.Jh. schließt direkt an das Schloss an. Er ist mit Skulpturen des Renaissance-Bildhauers Adriaen de Vries versehen und in seinem Zentrum ragt die Herkulesfontäne empor. Das Schloss und den barocken Garten umschließt ein 1780 angelegter englischer Landschaftspark mit zwei Teichen mit Kanälen, Inseln und Brücken, großen Wiesen, Alleen und Hainen sowie dem in der Mitte des 18.Jhs. erbauten China-Schloss. Das exotisch wirkende filigrane Gebäude war ein Geschenk König Adolf Friedrichs für Königin Luise Ulrike und besitzt eine Innenreinrichtung im Stil des Rokoko mit in die Wandverkleidungen eingelassenen chinesischen Lackpaneelen.

 

 

Das Schloss und seine Parkanlagen stellen ein überaus sehenswertes barockes Gesamtkunstwerk dar. Das elegante Ambiente lädt zu ausgiebigen Spaziergängen und Picknicks ein und besticht mit einem ganz eigenen Flair, in dem skandinavische Zurückhaltung und französischer Prunk eine harmonische Verbindung eingehen.